SEO-Texte schreiben lassen – worauf man achten sollte

Neulich in einem Workshop mit einem neuen Kunden fiel ein Satz, der mir noch lange nachging: „Wir wollen Texte, die ranken. Aber sie sollen sich bitte nicht lesen, als wären sie nur fürs Ranking geschrieben.“ Ein Satz wie ein Seismograf. Denn genau hier liegt der Knackpunkt: Gute SEO-Texte müssen heute viel mehr können, als nur Keywords ordentlich aufzureihen wie Perlen auf einer Schnur.

SEO Contentwriting

Seit fast 20 Jahren begleiten wir Unternehmen bei ihrem Weg durch den Dschungel des Content-Marketings. Und wenn ich eines gelernt habe: Der beste SEO-Text ist ein Brückenschlag – zwischen Maschine und Mensch, zwischen Technik und Emotion.

Aber worauf sollte man achten, wenn man seine SEO-Texte outsourcen möchte? Stil? Keyword-Dichte? Recherche? Zielgruppenverständnis? Die Antwort ist: Es kommt darauf an. Und zwar mehr, als vielen bewusst ist.

Inhouse oder externe Agentur? – Die Grundsatzfrage

Bevor es um Details wie Keyword-Dichte, Stil oder Recherche geht, stellt sich eine zentrale Frage: Wer soll die Texte eigentlich schreiben? Das eigene Team, das die Unternehmenskultur in- und auswendig kennt – oder eine externe Agentur mit frischem Blick und breitem Know-how? Beide Varianten haben ihre Stärken und Tücken, gerade auch in Sachen Kommunikation und Philosophie.

Inhouse-Content-Team – Die Vorteile

1. Tiefe Einblicke in die Unternehmenskultur:

  • Interne Mitarbeiter leben die Marke, kennen Werte, Philosophie und Tonalität aus dem Effeff.
  • Der Content wirkt dadurch oft besonders authentisch und glaubwürdig.

2. Kurze Wege und schnelle Abstimmung:

  • Bei Fragen zur Produktentwicklung, Neuheiten oder Besonderheiten ist schnell ein Ansprechpartner zur Hand.
  • Spontane Korrekturen oder aktuelle Themen lassen sich rasch integrieren.

3. Sensibilität für interne Prozesse:

  • Inhalte können direkt an laufende Projekte, interne Entwicklungen oder strategische Ziele angepasst werden.

Typische Herausforderungen

NachteilErläuterung
BetriebsblindheitOft fehlt der frische Blick von außen, manchmal schleichen sich Unternehmensfloskeln ein.
KapazitätsengpässeIm Tagesgeschäft bleibt für Content oft zu wenig Zeit.
RessourcenbindungFeste Mitarbeitende bedeuten laufende Kosten.
Know-how-LückenNicht immer sind SEO-Expertise oder journalistische Fähigkeiten intern verfügbar.

Externe Agentur – Die Vorteile

1. Frischer Blick von außen:

  • Agenturen bringen neue Perspektiven, kreative Ideen und Markteinblicke ein.

2. Spezialwissen und Erfahrung:

  • Zugriff auf Profis mit breitem Know-how in SEO, Storytelling, verschiedenen Branchen und Formaten.

3. Flexible Kapazitäten:

  • Größere Projekte oder saisonale Spitzen lassen sich besser abfedern.

Typische Herausforderungen

NachteilErläuterung
Einarbeitung notwendigAgenturen müssen sich erst in Produkte, Philosophie und Zielgruppen einarbeiten.
Gefahr der BeliebigkeitOhne klares Briefing und Rückkopplung können Texte generisch wirken.
KommunikationsaufwandBriefings, Feedback-Schleifen und Abstimmung kosten Zeit – gerade am Anfang.
Fehlende interne EinblickeAgenturen sehen nicht immer, was im Unternehmen gerade „köchelt“.

Kommunikation – Das Zünglein an der Waage

Egal, ob intern oder extern: Kommunikation entscheidet über Erfolg oder Misserfolg von Content-Projekten.

Inhouse:

  • Kurze Wege, direkte Absprachen und ein gemeinsames „Wir-Gefühl“.
  • Trotzdem kann es zu Reibungsverlusten kommen, wenn verschiedene Abteilungen nicht gut zusammenarbeiten (z.B. Marketing & Vertrieb).

Agentur:

  • Ein sauberes Briefing ist das A und O. Nur wer alle Hintergründe, Ziele und Erwartungen kennt, kann passgenauen Content liefern.
  • Regelmäßige Updates, offene Feedback-Kultur und klare Ansprechpartner helfen, Missverständnisse zu vermeiden.

Tipps für gute Zusammenarbeit

  • Briefings schriftlich und persönlich gestalten
  • Ansprechpartner und Prozesse klar definieren
  • Regelmäßige Check-ins und Feedback-Runden
  • Frühzeitig Erwartungen und Ziele abstimmen

Stil oder Substanz – worauf Unternehmen wirklich achten sollten

Vielleicht hast du das auch schon erlebt: Ein Texter liefert pünktlich, der Text enthält alle bestellten Keywords, aber beim Lesen bleibt ein schaler Geschmack zurück. Floskeln, hohle Phrasen, eine Sprache wie aus der Retorte.

Technisch „richtig“, aber menschlich? Kalt. Austauschbar.

Deshalb gleich vorweg: Stil ist wichtig – aber Substanz ist wichtiger. Ein guter SEO-Text muss klingen, als wäre er für den Leser geschrieben – nicht für den Algorithmus. Authentisch, lebendig, konkret. Kein Worthülsen-Bingo.

Unser Tipp:

  • Suchen Sie nach Agenturen oder Textern, die zeigen können, dass sie Branchen verstehen
  • Tonalitäten variieren und Content individuell entwickeln können
  • Nicht nach Schema F, sondern mit echtem Handwerk

Unternehmensphilosophie – warum Werte und Identität in den Texten spürbar sein sollten

SEO-Texte sind nicht nur Werkzeug, sondern auch Visitenkarte. Texte, die nach Schema F funktionieren, können Suchmaschinen kurzfristig beeindrucken – aber sie bleiben beliebig. Erst, wenn ein Text auch die Haltung, die Werte und die Philosophie eines Unternehmens transportiert, entsteht Authentizität.

Worauf kommt es an?

AspektBedeutung für SEO-Texte
UnternehmenswerteMachen den Tonfall und die Argumentation glaubwürdig
MarkenkernVermittelt Identität und schafft Wiedererkennungswert
„Warum wir“Gibt dem Leser Orientierung und baut Vertrauen auf
Sprache & StilMüssen zur Kultur und Zielgruppe passen

Beispiel:

  • Ein nachhaltig agierendes Unternehmen sollte in seinen Texten auch Nachhaltigkeit, Verantwortung und Transparenz vermitteln – und zwar nicht nur als Schlagwort, sondern spürbar in Argumenten, Beispielen, Wortwahl und Bildsprache.
  • Wer für eine junge, kreative Zielgruppe schreibt, sollte eine andere Tonalität wählen als ein Konzern mit 100-jähriger Tradition.

Kurz: Ein SEO-Text, der nicht zur Unternehmensphilosophie passt, bleibt immer irgendwie fremd.

Checkliste: Unternehmensphilosophie im Text sichtbar machen

  • Werte und Haltung im Briefing herausarbeiten
  • Sprachstil und Beispiele auf den Markenkern abstimmen
  • Unternehmenssprache und -typische Begriffe verwenden
  • Authentische Argumente und echte Geschichten einbauen

Keyword-Dichte: Relikt oder wichtiger Hebel?

Früher galt: 3 % Keyword-Dichte – dann läuft’s. Heute ist das wie eine mechanische Schreibübung auf einer alten Schreibmaschine. Google ist schlauer geworden. Semantik, Kontext, Themenrelevanz – das sind die Zauberwörter.

Natürlich müssen relevante Begriffe vorkommen. Aber bitte in natürlicher Dosierung. Niemand möchte Sätze lesen wie:

„Unsere SEO-Agentur bietet SEO-Services im Bereich SEO-Texte schreiben und SEO-Optimierung für SEO-Interessierte an.“

Sie auch nicht. Und Ihre Kunden erst recht nicht.

Checkliste: Moderne Keyword-Integration

KriteriumWorauf achten?
NatürlichkeitKeywords organisch einbauen
VielfaltSynonyme und verwandte Begriffe nutzen
LesbarkeitPriorität vor exakter Keyword-Quote
StrukturWichtige Begriffe in Überschriften & Einstiege

Merke: Lesbarkeit und ein natürlicher Sprachfluss gehen immer vor einer starren Keyword-Dichte!

Zielgruppenverständnis – der wahre Gamechanger

Hier trennt sich die Spreu vom Weizen: Texte, die ins Leere laufen, entstehen meistens dann, wenn der Texter nicht versteht, für wen er schreibt. Ein Text für CFOs liest sich anders als ein Text für Hobbygärtner. Und selbst innerhalb einer Branche gibt es feine Nuancen: Ein erfahrener IT-Leiter tickt anders als ein Start-up-Gründer.

Praxisbeispiel:

Für einen Kunden im Bereich Maschinenbau haben wir zwei Landingpages erstellt:

  • Eine für Endkunden – bildhaft, emotional, erklärend
  • Eine für technische Einkäufer – nüchtern, präzise, faktenorientiert

Beide Seiten behandelten das gleiche Produkt. Aber die Sprache war eine andere. Ergebnis: Die Conversion-Rate stieg um über 40 %.

Fragen, die ein guter Texter stellt

  • Wer genau ist Ihre Zielgruppe?
  • Welche Fragen oder Sorgen hat sie?
  • Wie spricht sie? Welche Tonalität erwartet sie?

Ohne Antworten auf diese Fragen bleiben Texte blutleer – egal wie gut recherchiert oder keyword-optimiert sie sind.

Recherche – mehr als nur Google auf Seite 1

Ein schneller Blick ins Netz reicht oft nicht aus. Gerade in B2B-Märkten oder Nischenthemen trennt gute Recherche die Fließband-Texter von den echten Experten.

Beispiele für gründliche Recherche:

  • Interviews mit Ansprechpartnern aus dem Unternehmen
  • Nutzung von Fachquellen und Studien
  • Verstehen von Produktdetails und Alleinstellungsmerkmalen
  • Einarbeiten von Branchentrends oder Insiderwissen

Tabelle: Recherchearten und Nutzen

RechercheartWas bringt es?
InterviewsExklusive Insights, authentische Inhalte
Fachquellen/StudienTiefe, Glaubwürdigkeit, Aktualität
ProduktdetailsKompetenz, klare USPs
Branchentrends/InsiderRelevanz, Nähe zum Puls der Zeit

Zusammengefasst: Worauf Sie beim Outsourcing achten sollten

Must-haves:

  • Zielgruppenverständnis
  • Natürliche Keyword-Integration
  • Solide Recherchearbeit
  • Authentischer, individueller Stil
  • Texte müssen zur Unternehmensphilosophie passen

Nice-to-haves:

  • Erfahrung mit Ihrer Branche
  • Gefühl für Storytelling und Struktur
  • Bereitschaft zur Einarbeitung und Rücksprache

Merke:
Texte sind kein beliebig austauschbares Rohmaterial. Gute SEO-Texte sind wie Maßanzüge: Sie müssen sitzen, passen, wirken – und zum Stil Ihres Hauses passen.

Ein kleiner Vergleich zum Schluss

Stellen Sie sich vor, Sie beauftragen einen Bäcker mit einer Hochzeitstorte.

  • Sie geben ihm nur ein Stichwort: „Torte“.
  • Er könnte irgendetwas zusammenrühren – Zucker, Mehl, Sahne.
  • Oder er könnte fragen: Für wie viele Personen? Welches Thema? Welche Geschmacksrichtungen liebt das Brautpaar? Soll es elegant, verspielt oder minimalistisch wirken?

Wer nur die Zutat „Mehl“ abliefert, hat den Auftrag nicht verstanden.
Wer hingegen die ganze Feier im Blick hat, backt nicht einfach eine Torte – er schafft ein Erlebnis. Genauso ist es mit SEO-Texten.

Fazit

SEO-Texte outsourcen heißt nicht: irgendwas bestellen und hoffen, dass Google es schon irgendwie schluckt. Es heißt: Partner finden, die das große Ganze verstehen.

Texter und Agenturen, die sich reindenken, nachfragen, mitschwingen. Vielleicht nicht immer auf den ersten Blick sichtbar – aber auf den zweiten umso wirksamer.

Denn Google liest. Aber echte Menschen lesen auch.
Und am Ende entscheiden Menschen – nicht Maschinen.

Fazit: Was passt zu wem?

VarianteEher geeignet für …
InhouseUnternehmen mit klarer Philosophie, starker Marke und vielen sensiblen Inhalten.
Externe AgenturUnternehmen mit hohem Output, komplexen SEO-Anforderungen oder Wunsch nach neuen Impulsen.

Ideal ist oft ein hybrider Ansatz:
Die interne Redaktion hält Nähe und Identität, externe Profis bringen frische Impulse und Spezial-Know-how ein. Kommunikation ist dabei immer der Schlüssel.

Guter SEO-Text entsteht nicht durch Keyword-Streuung, sondern durch echtes Zielgruppenverständnis, saubere Recherche und einen individuellen Stil. So findest du die richtigen Partner. SEO-Texte outsourcen? Nur mit den richtigen Fragen: Zielgruppe, Tonalität, Recherche, Struktur. Wie du Texter findest, die für Leser und Google schreiben – nicht nur für Algorithmen.

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